Veröffentlicht am 28. August 2023
FAQ: Lohngleichheitsanalyse mit Logib
Hier gibt es die Antworten auf die häufigsten Fragen zur Nutzung von Logib Modul 1 und Logib Modul 2. Erklärungen und Hilfestellungen zur Verwendung erhalten Sie direkt im Tool sowie in den Dokumenten «Quick Guide» und «Wegleitung». Finden Sie keine Antwort auf Ihre Fragen, steht Ihnen eine Helpline zur Verfügung.
Möglicherweise sind das Datenblatt bzw. das Format der Daten fehlerhaft. Um dies zu vermeiden, sollten die Anwendenden
- ausschliesslich die Excel-Datenblatt-Vorlage verwenden, die im Webtool unter «Vorbereitung und Vorgehen» zum Download bereitsteht
- die Struktur der Vorlage des Datenblatts nicht verändern, d.h. keine Spalten löschen oder hinzufügen und keine zusätzlichen Tabellenblätter einfügen
- die Vorlage des Datenblatts mithilfe von gängigen Windows-Office-Programmen bearbeiten. Bei der Verwendung von Freeware kann nicht garantiert werden, dass das Einlesen funktioniert
- die Formatvorgaben gemäss Vorlage einhalten
- als Beispiel das vorbefüllte und kommentierte «Beispiel des Datenblatts» beachten
Häufig genügt es schon aus, eine neue, noch nicht ausgefüllte Vorlage des Datenblatts herunterzuladen, die Daten in diese hineinzukopieren und anschliessend neu einzulesen.
Weitere Informationen zu den Anforderungen der Dateneingabe können der Wegleitung entnommen werden.Modul 1
Bei der Interpretation des Ergebnisses können sich die Anwendenden an einem Tacho orientieren. In diesem werden die systematischen Geschlechterunterschiede im Lohn ausgegeben, die unter Berücksichtigung von personenbezogenen (z.B. Dienstjahre) und arbeitsplatzbezogenen (z.B. berufliche Stellung) Merkmalen bestehen bleiben.
Ausschlaggebend für das Resultat sind sowohl die Höhe des Lohnunterschiedes wie auch die statistische Signifikanz. Als statistisch signifikantes Ergebnis werden Resultate bezeichnet, die statistisch signifikant von Null verschieden sind.
Überschreitet eine statistisch signifikante Lohndifferenz die Schwelle von 5%, gilt der Grenzwert als nicht eingehalten, was durch eine rote Markierung im Tacho angezeigt wird. Die im Beschaffungswesen des Bundes geltenden Bedingungen in Hinblick auf die Einhaltung der Lohngleichheit sind mit diesem Ergebnis ebenso nicht erfüllt wie die Verpflichtungen aus Art. 13 des revidierten Gleichstellungsgesetzes, sodass die Analyse gemäss GlG in vier Jahren zu wiederholen ist.
Überschreitet eine statistisch signifikante Lohndifferenz die Schwelle von 2.5%, gilt der Zielwert als nicht eingehalten, was durch eine orangefarbene Markierung im Tacho angezeigt wird. Der Zielwert ist ein freiwilliger Richtwert, der Arbeitgebende dazu motivieren soll, unerklärte Lohnunterschiede stetig zu vermindern.
Tipp: Auf dem Exportfile (mit dem die Anwendenden ihre bearbeiteten Daten der Analyse lokal sichern bzw. abspeichern können) steht am rechten Rand für jede Person ein statistisch erwarteter und ein tatsächlicher (auf Vollzeit umgerechneter) Lohn sowie die jeweilige Abweichung von «erwartet» und «tatsächlich». Sollten die Anwendenden hier grosse Abweichungen bei einzelnen Mitarbeitenden entdecken, so ist es unabhängig vom Gesamtergebnis sinnvoll, diese Löhne gezielt genauer zu überprüfen und allenfalls einzelne Lohnkorrekturen vorzunehmen.Modul 2
Modul 2 weist einen Gesamtscore in Zahlen aus. Ein Gesamtscore von 1 bedeutet, dass weder für Frauen noch für Männer Anzeichen dafür gefunden wurden, dass diese geschlechtsspezifisch weniger verdienen, als aufgrund der ausgeübten Funktion, der Erfahrung und der Ausbildung erwartet würde. Je höher der Gesamtscore ausfällt, desto höher ist das Risiko, dass die Lohngleichheit nicht eingehalten wird.
Neben dem Gesamtscore wird die Robustheit des Ergebnisses geprüft. Damit soll verhindert werden, dass eine Einzelperson als «Ausreisser» den Gesamtscore zu stark beeinflusst. Dafür wird ein Robustheitsmass berechnet, welches den tiefsten Wert angibt, den der Gesamtscore annimmt, wenn jeweils eine Einzelperson nicht berücksichtigt wird. So wird sichergestellt, dass keine Grenzwertüberschreitung aufgrund des Einflusses einer Einzelperson erfolgen kann.
Überschreiten sowohl der Gesamtscore als auch das Robustheitsmass die Schwelle von 5, gilt der Grenzwert als überschritten, was durch eine rote Markierung im Tacho angezeigt wird. Die im Beschaffungswesen des Bundes geltenden Bedingungen in Hinblick auf die Einhaltung der Lohngleichheit sind mit diesem Ergebnis ebenso nicht erfüllt wie die Verpflichtungen aus Art. 13 des revidierten Gleichstellungsgesetzes, sodass die Analyse gemäss GlG in vier Jahren zu wiederholen ist.
Modul 2 weist zudem den Anteil identifizierter Risikopaare in Prozent aller möglicher Paare aus einer Frau und einem Mann aus. Je höher dieser Anteil ist, desto eher spricht dies für möglicherweise bestehende Inkohärenzen in der Lohnpraxis. Es könnte darauf hindeuten, dass sich die Entlöhnung nicht an den Kriterien Funktionswert, Alter, Dienstjahre und effektiver Ausbildung orientiert.
Tipp: Modul 2 gibt weitere Hinweise darauf in welchen Funktionen Risikopaare zu finden sind, und um welche Personen es sich ganz konkret handelt. Weiter wird ersichtlich, bei welchen Personen – unabhängig vom Geschlecht – grosse Abweichungen zwischen erwartetem und effektivem Lohnrang vorliegen. All diese Detailergebnisse können auch in Form eines Excel-Files exportiert, lokal abgespeichert und in Ruhe analysiert werden.Die Ergebnisse lassen sich mit den Lohngleichheitsanalysen anderer Arbeitgebenden vergleichen, sofern diese ebenfalls mithilfe von Logib durchgeführt und die Ergebnisse vom Unternehmen öffentlich gemacht wurden. Nicht vergleichbar ist das Analyseergebnis mit den Ergebnissen der nationalen Statistik zur Lohnstrukturerhebung des Bundesamts für Statistik. Diese fussen auf einem anderen Modell.
- Zunächst können Sie die detaillierten Ergebnisse der Analyse nutzen, um einzelne Personen oder Gruppen genauer zu betrachten. Dabei hilft Ihnen das Exportformular mit Ihren Daten, das Sie nach der Analyse herunterladen können. Sie sehen dort für jede Person den tatsächlichen, auf Vollzeit standardisierten Lohn sowie den vom Modell erwarteten Lohn (bei Modul 1). Liegen diese weit auseinander, kann dies ein Hinweis sein, die Löhne dieser Personen genauer zu analysieren und allfällige Anpassungen zu prüfen. Bei Modul 2 lohnt sich eine genauere Überprüfung der Risikopaare.
- Je nach Situation können vertiefte (statistische) Analysen der Lohnpraxis oder eine Überprüfung des Lohnsystems aus der Perspektive Lohngleichheit sinnvoll sein. Dazu können Sie auch aus einer Vielzahl von Angeboten von Fachpersonen auswählen, um sich extern beraten zu lassen.
- Überprüfen Sie Ihre Lohnpraxis in regelmässigen Abständen mit Logib. So können Sie erkennen, ob die von Ihnen umgesetzten Massnahmen Wirkung zeigen.
- Interessante Einblicke in Ihre Lohnpraxis und Hinweise zur Erstellung eines Lohnsystems erhalten Sie mit der Anwendung von Logib Lohnsystem.
Neben der Sprachauswahl im Webtool befindet sich das Hilfemenü.
Für Logib steht ausserdem eine kostenlose Helpline zur Verfügung: Tel: 0800 55 99 00 / logib@ebg.admin.chService-Zeiten
- Mittwoch: 16:00 - 17:00 Uhr
- Donnerstag: 16:00 - 17:00 Uhr
- Freitag: 11:00 - 12:00 Uhr
Bitte beachten Sie, dass die Logib-Helpline in erster Linie als Anlaufstelle bei technischen Störungen des Logib-Webtools dient. Sollten Sie eine technische Störung feststellen, so erwähnen Sie dies bitte explizit im Betreff Ihrer Nachricht, damit diese prioritär behandelt werden kann.
Die Logib-Helpline bietet keine individuelle fachliche Beratung an und erteilt keine Rechtsauskünfte. Nutzen Sie dafür bitte die Weiterbildungen zur Durchführung einer Selbsttest-Lohngleichheitsanalyse mit Logib sowie die zahlreichen spezialisierten Beratungsangebote auf dem Markt.
Bei Fragen im Zusammenhang mit der Pflicht zur Durchführung einer Lohngleichheitsanalyse gemäss Gleichstellungsgesetz (GIG) wenden Sie sich bitte an das dafür zuständige Bundesamt für Justiz BJ (FAQ / Kontakt).
Anfragen beantworten wir in der Regel innerhalb einer Bearbeitungszeit von 14 Tagen (ausgenommen technische Störungsmeldungen).
Links
Downloads
Logib Modul 1 und 2: Vorlage Datenblatt
Excel
XLSX17.81 kB11. Dezember 2024
Logib Modul 1: Beispiel ausgefülltes Datenblatt
Excel
XLSX39.23 kB11. Dezember 2024
Logib Modul 2: Beispiel ausgefülltes Datenblatt (ohne Funktionenbewertung)
Excel
XLSX19.30 kB11. Dezember 2024
Logib Modul 2: Beispiel Exportfile (mit Funktionenbewertung, bereit für Auswertung)
Excel
XLSX20.14 kB1. Januar 2024
Methodenbeschrieb zu Logib Modul 1 und 2
Methodenbeschrieb
PDF564.53 kB11. Dezember 2024
Quick Guide Logib - Modul 1
Anleitung
PDF256.12 kB3. März 2025
Quick Guide Logib - Modul 2
Anleitung
PDF248.62 kB3. März 2025
Wegleitung Logib - Modul 1
Anleitung
PDF1.79 MB3. März 2025
Wegleitung Logib - Modul 2
Anleitung
PDF2.08 MB3. März 2025
