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Veröffentlicht am 15. August 2023

Häusliche Gewalt

Häusliche Gewalt ist in der Schweiz ein weitverbreitetes Problem, welches grosses Leid verursacht. Jedes Jahr sterben durchschnittlich 25 Personen infolge häuslicher Gewalt, die Mehrheit der Getöteten sind Frauen.

Ein zerbrochener Keramikteller symbolisiert häusliche Gewalt.

Häusliche Gewalt umfasst alle Formen körperlicher, sexueller, psychischer oder wirtschaftlicher Gewalt. Sie findet meist innerhalb der Familie und des Haushalts statt, kann aber auch Personen aus aktuellen oder ehemaligen Beziehungen betreffen, die nicht im selben Haushalt wohnen. Opfer von häuslicher Gewalt können alle Personen unabhängig von sexuelle Orientierung Geschlechtsidentität und -ausdruck, Geschlechtsmerkmale, Herkunft und Alter sein. Mitbetroffen sind häufig auch Kinder.

Frauen erleben häufiger häusliche Gewalt. Mehr Informationen: Ausmass und Rechtslage der Gewalt gegen Frauen

Weitere Informationen zum Thema finden Sie in den Informationsblättern des Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Mann und Frau (EBG):

Wie viele Personen sind von häuslicher Gewalt betroffen?

Gegen 40 Prozent aller polizeilich registrierten Straftaten in der Schweiz geschehen im häuslichen Bereich. Im Jahr 2021 waren es 19 341 Straftaten, darunter 69 versuchte oder vollendete Tötungsdelikte. Auch bei über der Hälfte der Opferberatungen standen das Opfer und die gewaltausübende Person in einer partnerschaftlichen oder familiären Beziehung. Frauen sind mehr als doppelt so häufig betroffen als Männer. Aber auch Kinder, Menschen mit Behinderungen und ältere Menschen haben ein erhöhtes Risiko, von häuslicher Gewalt betroffen zu sein.

In der Schweiz liefern verschiedene Statistiken jährlich aktualisierte Zahlen zu häuslicher Gewalt:

Weitere Informationen finden Sie in unseren Publikationen zum Thema:

Was sind die Ursachen von häuslicher Gewalt?

Gewalt in hetero- und homosexuellen Paarbeziehungen hat vielfältige Ursachen. Aus der Forschung sind verschiedene Risikofaktoren bekannt, die zu häuslicher Gewalt führen können. Zu nennen sind hier insbesondere wirtschaftliche Notlagen, Arbeitslosigkeit, Suchtproblematiken (z.B. Alkohol), die familiär zu vermehrten Stress- und Konfliktsituationen führen können. Auch die fehlende Gleichstellung der Geschlechter sowie hartnäckige Geschlechterstereotypen wurden als Ursachen identifiziert.

Folgende unserer Publikationen beleuchten Ursachen und Auswirkungen häuslicher Gewalt:

Rechtslage

Gewalthandlungen in Ehe und Partnerschaft und gegen Kinder sind Offizialdelikte. Das heisst, diese werden von Amtes wegen verfolgt, ohne dass das Opfer Strafanzeige einreichen muss. Es gibt verschiedene Gesetze auf Bundes- und Kantonsebene, die den Umgang mit häuslicher Gewalt regeln.

Mehr dazu unter Ausmass und Rechtslage der Gewalt gegen Frauen.

Weitere Informationen zur Rechtslage finden Sie in unseren Informationsblättern:

Für Betroffene

Sind Sie von häuslicher Gewalt betroffen oder üben Sie selbst Gewalt aus?

Hilfe erhalten: Beratungsstellen