Eine der Kernaufgaben des Fachbereichs Gewalt umfasst die Koordination und Vernetzung. Er fördert die Zusammenarbeit innerhalb der Bundesverwaltung sowie zwischen Bund, Kantonen und Nicht-Regierungsorganisationen. Seit 2018 koordiniert er auf nationaler und internationaler Ebene die Umsetzung der Istanbul-Konvention und ist für die Berichterstattung der Schweiz an den Europarat zuständig.
22.6.2022
Umsetzung Istanbul-Konvention: Nationaler Aktionsplan liegt vor
Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 22. Juni 2022 den Nationalen Aktionsplan 2022–2026 zur Umsetzung des Übereinkommens des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt (Istanbul-Konvention) verabschiedet. Dieser konzentriert sich auf drei Hauptthemen: Information und Sensibilisierung der Bevölkerung, Aus- und Weiterbildung von Fachpersonen und ehrenamtlich Tätigen sowie Prävention und Bekämpfung von sexualisierter Gewalt.
22.3.2021
Häusliche Gewalt während Corona-Pandemie – Wachsamkeit weiterhin nötig
Die polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) stellt für das Jahr 2020 keine signifikante Erhöhung bei Gewaltstraftaten im häuslichen Bereich fest. Es gibt aber in verschiedenen Landesteilen Hinweise auf vermehrte Konflikte innerhalb der Familie. Für die «Task Force Häusliche Gewalt und Corona» steht fest: Es braucht weiterhin eine erhöhte Wachsamkeit. Betroffene sind auch in den nächsten Monaten auf Hilfsangebote angewiesen und die Öffentlichkeit muss weiter für das Thema sensibilisiert werden.
20.11.2020
Bundesrat Alain Berset am Treffen der EU-Gleichstellungsministerinnen und -minister
Am 20. November 2020 haben sich die EU-Gleichstellungsministerinnen und -minister zu einer Videokonferenz getroffen. Auf Einladung von Deutschland, das dieses Jahr den Vorsitz im Rat der EU innehat, nahm auch Bundesrat Alain Berset daran teil. Thema des Austauschs war die Bekämpfung von häuslicher Gewalt und Gewalt gegen Frauen während der Corona-Pandemie.
4.6.2020
Situation in den meisten Kantonen stabil
In der Mehrzahl der Kantone sind die gemeldeten Fälle häuslicher Gewalt während der Corona-Pandemie im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben. Dies ergab die jüngste Lagebeurteilung durch die Task Force gegen häusliche Gewalt. In einzelnen Kantonen stellen die Opferhilfestellen seit Mitte Mai eine Zunahme der Beratungen wegen häuslicher Gewalt fest. Die Information der Bevölkerung über Hilfsangebote bleibt weiterhin ein wichtiger Schwerpunkt von Bund und Kantonen.
14.5.2020
Plakate gegen häusliche Gewalt neu in 13 Sprachen verfügbar
Die aktuelle Plakataktion der Taskfoce gegen häusliche Gewalt macht Betroffenen und Angehörigen oder Nachbarn Mut, sich bei einer Opferberatungsstelle zu informieren oder beraten zu lassen. Bei akuter Bedrohung ist die Polizei zu rufen, die verschiedene Möglichkeiten hat, Gewalt zu stoppen oder Schutzunterkünfte zu vermitteln.
Um möglichst viele Bevölkerungskreise zu erreichen, sind die Plakate neu zusätzlich zu Deutsch, Französisch und Italienisch auch in zehn weiteren Sprachen verfügbar: Englisch, Serbisch, Kroatisch, Albanisch, Portugiesisch, Spanisch, Türkisch, Tigrinisch, Tamil und Arabisch.
Die Plakataktion wird von von über 20 Organisationen unterstützt.
Plakate zum Download
- Deutsch (PDF, 342 kB, 14.05.2020)
- Französisch (PDF, 274 kB, 14.05.2020)
- Italienisch (PDF, 261 kB, 14.05.2020)
- Englisch (PDF, 631 kB, 14.05.2020)
- Albanisch (PDF, 222 kB, 13.05.2020)
- Arabisch (PDF, 240 kB, 13.05.2020)
- Kroatisch (PDF, 226 kB, 13.05.2020)
- Portugiesisch (PDF, 639 kB, 14.05.2020)
- Serbisch (PDF, 223 kB, 13.05.2020)
- Spanisch (PDF, 222 kB, 13.05.2020)
- Tamilisch (PDF, 246 kB, 14.05.2020)
- Tigrinya (PDF, 651 kB, 14.05.2020)
- Türkisch (PDF, 224 kB, 13.05.2020)
28.04.2020
Informationsmassnahmen gegen häusliche Gewalt werden verstärkt
Die eingeschränkte Bewegungsfreiheit aufgrund der Corona-Pandemie kann zu mehr Aggressionen im häuslichen Umfeld führen und Opfer von häuslicher Gewalt daran hindern, Hilfe zu holen. Damit Betroffene wissen, wo sie Unterstützung erhalten, lanciert die Taskforce des Bundes und der Kantone eine Plakataktion. Als erste Branchen haben die Verbände der Apotheken, der Drogerien, der Bäckereien und Confiserien zugesagt, diese Initiative zu unterstützen.
Zahlreiche Geschäfte werden ab dieser Woche ein Plakat mit den zentralen Anlaufstellen aufhängen. Damit soll sichergestellt werden, dass Opfer von häuslicher Gewalt einen schnellen Zugang zu Hilfe finden, wenn Spannungen zuhause in Aggressionen oder Gewalt umschlagen.
Machen Sie mit – Plakate zum Download
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23.03.2020
Schutz vor häuslicher Gewalt in Corona-Zeiten: Bund beruft Taskforce ein
Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass die aktuelle Situation aufgrund der Ausbreitung des Corona-Virus zu einer Zunahme von häuslicher Gewalt führen kann. Die allgemeine Verunsicherung und fehlende Ausweichmöglichkeiten bei Konflikten in der eigenen Wohnung sind mögliche Ursachen dafür.
Der Bund hat eine Taskforce der verantwortlichen Behördenstellen einberufen unter der Federführung des Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG. Dieser Rahmen erlaubt es, die Situation regelmässig und in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen kantonalen Konferenzen (Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren SODK, Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren KKJPD, Schweizerische Konferenz gegen häusliche Gewalt SKHG) zu beurteilen und bei einer allfälligen Zunahme der häuslichen Gewalt geeignete Massnahmen zu prüfen.
Zur Medienmitteilung
Gemeinsame Empfehlung SODK und KKJPD vom 2. April 2020 "Covid-19: Opferhilfe und Opferschutz gewährleisten"
Auch in Coronazeiten für Sie da:
Beratungsstellen für Opfer
Beratungsstellen für Gewaltausübende
Bundesverwaltung
Innerhalb der Bundesverwaltung befassen sich verschiedene Ämter und Departemente mit Aspekten häuslicher Gewalt. Die 2009 eingesetzte interdepartementale Arbeitsgruppe ermöglicht eine institutionalisierte Zusammenarbeit auf Bundesebene. Ziel sind die Koordination und Umsetzung der Massnahmen des Bundes in Umsetzung der Istanbul-Konvention.
Kantonale Stellen
Die kantonalen Interventions- und Koordinationsstellen vernetzen auf Kantonsebene staatliche und private Institutionen, die in der Prävention und Bekämpfung von häuslicher Gewalt tätig sind. Sie sind in der Schweizerischen Konferenz gegen Häusliche Gewalt (SKHG) zusammengeschlossen. Die Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) und die Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren (SODK) haben der SKHG im Frühjahr 2018 den Auftrag zur Koordination der Massnahmen in Umsetzung der Istanbul-Konvention auf kantonaler und regionaler Ebene erteilt.
Nichtregierungsorganisationen (NGO)
Verschiedene Dach- und Fachorganisationen setzen sich in der Schweiz für die Verbesserung der Prävention und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt ein. Sie haben sich im zivilgesellschaftlichen Netzwerk «Plattform Istanbul-Konvention» zusammengeschlossen, um die Stimme der NGO’s im Umsetzungsprozess der Istanbul-Konvention einzubringen.